Galerie

Evgenia Voinar

Die 1988 in Moskau geborene Künstlerin beschäftigt sich mit dem Thema der Hinterlassenschaft und der Suche nach der Ewigkeit. Sie beobachtet die Vergänglichkeit von Menschen, Tieren und Gegenständen und des Versuchs diese in der materiellen Welt zu bewahren. “Gärten” ist das letzte Ausstellungsprojekt des Jahres 2021. Fast magisch und unglaublich stimmungsvoll ist es den Erinnerungen an geliebte Menschen gewidmet und… an Träume. Yevgeniya Voynar (Melnikova) erzählt uns die Geschichte ihrer Kindheit. Gemeinsam mit ihrer Familie träumte sie davon, in ihrer Datscha einen schönen Garten anzulegen, Blumen zu pflanzen und inspirierende Ausschnitte aus Zeitschriften zu sammeln. Dieser Traum sollte jedoch nie in Erfüllung gehen. Heute sind diese Verwandten nicht mehr da, und die Datscha ist verkauft worden. Aber liebe, herzerwärmende Erinnerungen und gleichzeitig das traurige Gefühl des unerfüllten Traums inspirierten Yevgeniya zu einem großen Ausstellungsprojekt, dessen ersten Teil Sie in der Ausstellung “Gärten” sehen können. Die gesamte Ausstellung wird durch eine irreal lilafarbene und türkisfarbene Palette und verblüffend detaillierte Objekte geeint, welche die Gemälde begleiten und die Grenze zwischen Erinnerung und Realität verwischen. Die Leinwände basieren auf Archivfotos der Künstlerin, die vergrößert und durch Umkehrung auf ein großes Format übertragen wurden. Auf diese Weise macht Yevgeniya uns mit den Menschen bekannt, die ihr in Erinnerung geblieben sind – ihre Eltern und sich selbst, als sie noch sehr jung war. Ausgestellte Möbel und Haushaltsgegenstände erfordern eine besondere Aufmerksamkeit. Mit wenigen Ausnahmen sind es alles Dinge aus dieser Datscha. Eine Kommode, ein Tisch, ein Samowar und viele andere Objekte sind authentische Gegenstände, die in der Familie der Künstlerin von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Als Kunstobjekte neu konzipiert, erfüllen sie die Räume mit einem authentischen Gefühl der Antike und bringen uns die persönliche Geschichte der Künstlerin näher. Die daraus resultierende Ausstellung kann getrost als Gesamtinstallation bezeichnet werden, die den Betrachter einlädt, in eine komplizierte und fragile Welt einzutauchen. Einerseits ist die Welt zutiefst persönlich, andererseits regt sie den Betrachter dazu an, in den Tiefen seiner eigenen Erinnerungen zu wühlen.
Vogel, 30 Х 40 cm, Glasskulptur, 2021
Alone, 110x150cm, Öl auf Leinwand, 2017
Vogel, 30 Х 40 cm, Glasskulptur, 2021
Mädchen in den Tulpen, 150 x150cm, Mischtechnik auf Leinwand, 2021
Rudbeckia, 110x110cm, Mischtechnik auf Leinwand, 2017